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Allgemeines und lebenslanges Lernen

Lernen, also der Erwerb von Kenntnissen und Fertigkeiten, kann sowohl absichtlich, geplant und zielgerichtet erfolgen, als auch ungeplant und beiläufig auf der Basis (alltäglicher) Erfahrungen. Beide Wege können dazu beitragen, sich erfolgreich an die Bedingungen und Anforderungen der Umwelt anzupassen, sinnvoll zu handeln und z.B. eigene Ziele zu erreichen.
Die Art, wie gelernt wird, unterscheidet sich u.a. je nach Lerninhalt, Lernziel und Komplexität dessen was gelernt wird sowie nach Vorwissen und Alter der lernenden Person. Zugleich gibt es, neurobiologisch betrachtet, einige grundlegende Prinzipien des Lernens, die für alle Menschen gleich sind: Wesentlich für Lernprozesse ist die Veränderung der Verbindungen zwischen Nervenzellen im Gehirn. Die Fähigkeit zur Veränderung, die sog. neuronale Plastizität, bleibt bis ins hohe Alter erhalten und ermöglicht so lebenslanges Lernen.

In unseren Projekten untersuchen wir allgemeine Lernprozesse sowie Grundlagen, Einflussfaktoren und Störungen des Lernens in verschiedenen Altersgruppen, erarbeiten Erkenntnisse zu Bedingungen erfolgreichen Lernens und Konzepte zur Gestaltung von Lernprozessen.

Projekte

Kooperation mit dem Ravensburger Spieleverlag
Für die kindliche Entwicklung hat das Spiel eine wesentliche Bedeutung. Im Spiel werden motorische, kognitive, sprachliche, soziale und emotionale Fähigkeiten gefördert. Insbesondere bei den klassischen Brettspielen werden das Einhalten von Regeln, die Frustrationstoleranz, das Vorausplanen und  kooperatives Spielen ganz nebenbei trainiert.

Mehr Informationen

KiTa-Spielothek
Kinder lernen vor allem, wenn es Spaß macht.
Aus diesem Grund haben das ZNL und Mehr Zeit für Kinder e.V. die Projekte „KiTa-Spielothek“ und „KiTa-Spielothek für die Krippe“ ins Leben gerufen. Im Rahmen dieses Projekts prüft das ZNL Kinderspiele und verfasst inhaltliche Gutachten. In den Gutachten werden die entwicklungsförderlichen Eigenschaften der Spiele für Kinder im KiTa- und Krippen-Alter bewertet und der mögliche Einsatz im Rahmen des Angebots geprüft.

Projektarchiv

In MEDIAs res: Qualifizierungs-Offensive zur performanten Mediennutzung im Lernen, im kollegialen Austausch und in der Arbeit
in MEDIAs res – das bedeutet „mitten in die Dinge hinein“. Ziel von in MEDIAs res ist, ein Lernkonzept zu entwickeln, das Mitarbeitenden hilft, digitale Medien besser zu nutzen, sowohl im Arbeitsalltag als auch beim Lernen.

FEX-Förderung exekutiver Funktionen

steht für „Förderung exekutiver Funktionen“. wurde vom ZNL TransferZentrum für Neurowissenschaften und Lernen an der Universität Ulm gemeinsam mit der Wehrfritz GmbH (heute: HABA FAMILYGROUP) und mit Unterstützung der Metzler-Stiftung ins Leben gerufen.
Mit wurden neueste Erkenntnisse der kognitiven Neurowissenschaft zum spielerischen Training exekutiver Funktionen für die Praxis nutzbar gemacht. Dafür entwickelte das ZNL in Zusammenarbeit mit Wehrfritz (heute: HABA Pro) und HABA Spiel- und Lernmaterialien für Kindergärten, Grundschulen und Familien.

Lernort experimenta Heilbronn
Seit ihrer Eröffnung im Herbst 2009 macht die experimenta Heilbronn Naturwissenschaften und Technik begreif- und erlebbar. Das Science Center richtet sich an Kinder, Schüler, Familien, Lehrkräfte und Erwachsene und bietet darüber hinaus seinen Besuchern die Möglichkeit, durch eine Talentsuche mehr über die eigenen Begabungen herauszufinden.

Die Bedeutung exekutiver Funktionen in der frühen MINT und kulturellen Bildung
Im Auftrag der Stiftung „Haus der kleinen Forscher“ und der Stiftung Mercator erstellte das ZNL TransferZentrum für Neurowissenschaften und Lernen gemeinsam mit Mitarbeiter/innen der Universitäten Heidelberg und Göttingen eine Expertise, die die Rolle der exekutiven Funktionen in der Bildung – insbesondere in der kulturellen Bildung und der MINT-Bildung – im Elementar- und Primarbereich näher exploriert und relevante Fachgrundlagen hierzu zusammenträgt.

Verbundprojekt: Entwicklungsbegleitung (ENWIBE) – ereignisorientierte Entwicklungsgespräche zur Steigerung von Lernbewusstheit und Lerngestaltungskompetenz bei Mitarbeitenden in Produktion und Handwerk
Längere Lebensarbeitszeiten, Fachkräftesicherung und Anpassung an Märkte mit hoher Innovationsrate erfordern in Produktion und Handwerk Flexibilität auf Seiten der Mitarbeitenden und der Unternehmen. Kann es gelingen, die unternehmerische Flexibilität durch Mitarbeiterflexibilität langfristig zu erhalten? Durch die ereignisorientierte Begleitung von Mitarbeitenden wird eine Sensibilisierung bezüglich Lernbewusstheit und Lerngestaltungskompetenz erprobt.

Der Einfluss von Licht auf kognitive Prozesse
In dem Kooperationsprojekt mit der Firma OSRAM AG ging es darum, den Einfluss von biologisch optimierter Beleuchtung im Klassenzimmer (d.h. Licht mit hohen Blauanteilen) auf Leistungsfähigkeit und Wohlbefinden von Schülern zu untersuchen.

Der Einfluss von mehrfach ungesättigten langkettigen Fettsäuren auf die kognitive Leistungsfähigkeit von gesunden jungen Erwachsenen
Von allen Organen des menschlichen Körpers hat das zentrale Nervensystem – und damit das Gehirn – den größten Fettanteil. So besteht die Gehirntrockenmasse zu 50-60% aus Lipiden (Fetten). Das Gehirn, die Netzhaut und andere neuronalen Gewebe haben dabei einen besonders hohen Gehalt an langkettigen, mehrfach ungesättigten Fettsäuren (PUFA). Einige der Funktionen dieser Fettbestandteile (PUFA) sind bereits erforscht. So gibt es Hinweise darauf, dass Menschen besser lernen können, wenn sie eine ausreichende Menge dieser besonderen Fette zu sich nehmen. Leider essen aber die meisten nur sehr wenig Fisch, das einzige Lebensmittel, das diese Fette in ausreichenden Mengen liefert.

Begleitung von Lernprozessen in der Produktion der Daimler AG
Veränderungsprozesse und die Erreichung von anspruchsvollen Qualitätszielen sind fester Bestandteil des Mitarbeiteralltags. Dabei genügen häufig gerade sehr kleine Handlungsänderungen, um wesentlich zur Erzielung dieser Qualitätsziele beizutragen.

länger leben. länger arbeiten. länger lernen. – Neue Chancen für jüngere und ältere Beschäftigte
Infolge des demographischen Wandels werden die Belegschaften in deutschen Unternehmen immer älter: Ältere Mitarbeiter werden in Zukunft keine Ausnahme sondern die Regel sein. Aufgrund des technologischen Wandels wird von Arbeitnehmern zugleich ein ständiges Um- und Neulernen erwartet: Kompetenzen, die während einer Lehre und/oder eines Studiums erworben wurden, reichen alleine nicht mehr aus, um über Jahrzehnte hinweg beschäftigungsfähig zu bleiben.
Vor diesem Hintergrund ist es unabdingbar, die Lernfähigkeit aller Arbeitnehmer über das gesamte Berufsleben zu fördern und erhalten.

Der Effekt von Ausdauer-Lauf-Training auf die Konzentrations- und Merkfähigkeit bei gesunden jungen Erwachsenen (laufen macht schlau?)
In Untersuchungen mit älteren Menschen hat sich gezeigt, dass Bewegung einen positiven Einfluss auf kognitive Funktionen wie das Gedächtnis, das Problemlösen und das gesundheitliche Wohlbefinden hat. Senioren profitieren schon von Spaziergängen von 45 Minuten. Um den Effekt von Ausdauer-Lauf-Training auf die Konzentrations- und Merkfähigkeit im Jugendalter zu erforschen, nahm eine Gruppe von Schülern der Schule für Medizinisch-technische Laboratoriumsassistenz an einem Lauftraining auf individuellem Leistungsniveau teil.

Die zeitliche Verarbeitung auditiver Reize bei Erwachsenen mit Lese-Rechtschreibstörung: Eine fMRT-Studie
Neuroanatomische Korrelate der Lese-Rechtschreibstörung

Einschränkungen in der Fähigkeit zur Verarbeitung schnell wechselnder auditiver Reize werden als eine wichtige Ursache für die Entstehung von Lese-Rechtschreibstörung (LRS) diskutiert. Bisher liegen aber nur wenige Studien dazu vor, ob Personen mit LRS zur Verarbeitung derartiger Reize andere Hirnareale nutzen als Personen ohne Beeinträchtigungen im Lesen und Schreiben.

Arbeitsgedächtnisfunktionen bei Lese-Rechtschreibstörung – eine fMRT-Studie
Die Aufgabe des Arbeitsgedächtnisses besteht zum einen darin, Informationen kurzfristig zu speichern und über eine kurze Zeitspanne lebendig zu halten, wenn diese in der Umwelt nicht mehr verfügbar sind. Zusätzlich dient es auch der Manipulation dieser Informationen, um sie anschließend für die Handlungssteuerung nutzen zu können.

Erwerb von visuellem und handlungsbezogenem Wissen mit künstlichen Objekten („nobjects“): Eine fMRT-Untersuchung zu modalitätsspezifischen Hirnaktivierungsmustern
Nach dem modalitätsspezifischen Ansatz sind neuroanatomisch separierbare Hirnregionen an der Repräsentation von Objekten unterschiedlicher Kategorien beteiligt, in denen visuelle bzw. handlungsbezogene Objektmerkmale kodiert werden: Objekte natürlicher Kategorien (z.B. Tiere) sind überwiegend durch visuelle Merkmale (z.B. Umrissformen) repräsentiert und aktiveren den visuellen Assoziationskortex (okzipito-temporale Regionen) relativ stark, während Objekte artifizieller Kategorien (z.B. Werkzeuge) vielmehr durch funktionale Merkmale (z.B. Handlungen) repräsentiert sind und die motorischen Regionen (fronto-zentrale Regionen) stärker aktivieren. Ziel dieser Untersuchung war daher, mittels fMRT-Untersuchung neuroanatomisch unterscheidbare Lokalisationen für die Herausbildung des modalitätsspezifischen Wissens mit künstlichen Objekten nachzuweisen.